Technologie-Plakate

Partitionstabellen

Veröffentlicht / modifiziert

  • 2020-11-01
  • /
  • 2023-07-23

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Motivation

Nach umfassender Recherche zu technischen Details zu meinen Softwareprojekt SEVEN fühlte ich den gestalterischen Drang, den abstrakten Spezifikationen – zunächst von Partitionstabellen – eine visuell ansprechende Form zu geben, die sowohl leichten Einstieg in das Thema bietet als auch genügend Tiefgang hat, um den Enthusiasten zu unterhalten. Nicht nur ein Eye-Catcher sollten sie sein, sondern auch als Informationsquelle taugen.

Herangehensweise

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Factsheet-Plakate ab A2 erschienen mir gleich als das am besten geeignete Medium, da sie mir erlauben würden, alle Information auf einmal zu zeigen und zugleich mehrere Lagen an Inhalt unterzubringen, was bei kleineren Formaten schwer möglich wäre. Das abstrakte Motiv wird als dreidimensionales Objekt integriert, unter Zuhilfenahme der Methodik, die wir von technischen Explosionszeichnungen kennen. Welches das Fokusieren auf und Gruppieren von Attributen erlaubt, aber im selben Zug ihre Beziehungen untereinander in Takt hält.

Gut sichtbar auf allen Plakaten sind verschiedene Schnitte der Avenir Next, hauptsächlich für Titel und Mengentext, da diese Grotesk-Schriftfamilie ihren Uhrsprung in einer humanistischen Antwort auf die konstruierte Sans-Serif Futura in den 1980igern hat – in etwa der Zeit der frühen technischen Standards, welchen diese Plakate gewidmet sind – und die heute als eine der am besten ausgearbeiteten, zeitlosen doch gleichermaßen aktuellen Schriften angesehen wird. Sie wird hier verwendet, um einen Bogen zu spannen über die Jahre zwischen den einzelnen Errungenschaften. Für all die Inhalte, die von einer äquidistanten Darstellung profitiert oder um deren technischen Charakter hervorzuheben, kommt Roboto Mono zum Einsatz. Eine nichtproportionale Erweiterung der Schriftfamilie Roboto, die sich aus dem Formenfundus der serifenlosen Linear-Antiqua bedient. Sie glänzt durch Zurückhaltung und ausgezeichnete Lesbarkeit.

Die knallbunten Farben des APT-Plakates sind eine Hommage an das originale Apple-Logo, während die Blautöne des GPT-Plakates Bezug nehmen auf Intel und die UEFI-Spezifikation, von welcher GPT Teil ist. Derselbe warme Gelbton findet sich auf beiden Postern, nämlich als Farbe für Hervorhebungen.

Ergebnis

Poster #1 – APM (1987)

Die Apple Partition Map (APM) wurde 1987 für 68k- und PowerPC-basierte Macintosh-Computers eingeführt. Da das Macintosh-ROM beim Start angewiesen ist auf eine Apple-spezifische Datenstruktur am Anfang des Startlaufwerks, bekannt als Driver Descriptor Map (DDM), findet sich diese hier ebenfalls.

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Damit die 3D-Grafik heraussticht, sind sowohl Titel als auch Jahr auf Outlines reduziert, ihre Größe und Position garantieren ausreichende Prägnanz. Ein Diagramm ganz rechts illustriert, wie die Daten der Partitionstabelle auf dem Laufwerk angeordnet sind und bietet Kontext für die 3D-Detaildarstellung. Daneben befinden sich technische Details zu Partitionstypen und -attributen. Einträge, die man häufig antrifft, sind weiß markiert.

Poster #2 – GPT (2000)

Der GUID Partition Table (GPT) wurde im Jahr 2000 vorgestellt. EFI-basierte Computer benutzen diese Partitionsschema standardmäßig.

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Die Gestaltung dieses Plakats folgt den selben Design-Prinzipien wie das obige. Die Partitionstypen und ihre GUIDs nehmen hier einen Großteil des Raums auf der rechten Seite ein, die Beschreibung und das Diagramm sind entsprechend angeordnet. Weil die 3D-Grafik links vertikal ausgerichtet ist, befinden sich Titel und Jahr rechts auf dem Plakat.

Abschließend

Ich bin mit dem Ergebnis des Projektes zufrieden und werde mich an weiteren Technologie-Plakaten versuchen. Das nächste in der Partitionstabellen-Miniserie wird über den Master Boot Record (MBR) sein, ein berühmtes Exemplar, das in den frühen Achtzigern eingeführt wurde und selbst heute noch verwendet wird. Also mehr in Bälde. Stay tuned!